Heute nehme ich euch mit auf die Reise zu meinem neuen Rub.
Oft gefordert und nun ist es endlich soweit. Ich hab mich an die Arbeit gemacht um einen Rub für Chicken Wings zu testen und um diesen natürlich für euch auf den Markt zu bringen.
Mein neuer Rub
Teil 1:
Grundsätzlich fängt alles mit einer Idee und den Basiszutaten wie auf dem Bild zu sehen an.
Welche Idee habe ich bzw. welche Mischung vermisse ich aktuell und denke das auch noch andere einen Benefit davon haben werden.
Steckenpferd von mir bzw. auf meinem Blog ist klar: Chicken Wings
Warum Chicken Wings? Ich weiß es nicht. Die kleinen Dinger haben es mir persönlich angetan. Und da ich auf ein paar Contests sehr erfolgreich damit war, hat sich das irgendwie manifestiert das ich Chicken Wings mache. Neue Mischungen probiere ich auch gerne mit Wings aus, so hab ich immer das gleiche Ausgangsmaterial.
Die neue Mischung bzw die Idee sind der ideale Rub für, Überraschung, Chicken Wings!
Aber was sollte ein Rub extra dafür können?
1️⃣ der Rub sollte nicht verbrennen wenn jemand knusprige Wings haben möchte. Heißt weniger Zucker, weniger Paprika Pulver usw
2️⃣ der Rub sollte nicht zu salzig sein, denn Salz kann jeder nach Wunsch hinzufügen wenn es einem nicht reicht. Ich befeuchte meine Wings gerne mit Soja Soße das der Rub haftet (probiert das mal aus) und dann noch zu viel Salz in der Mischung ist zu viel
3️⃣ Schärfe lasse ich ebenso sehr gering, denn wie beim Salz, Schärfe kann jeder selbst und macht das ganze auch tauglicher für die Kids.
Das sind so die wichtigsten Dinge die ich beachte.
Dann geht’s ans Mischen der Basis Zutaten. Hierzu hab ich wie auf dem Bild zu sehen, einzelne Zutaten wie: Salz, Pfeffer, Paprika Pulver, geräuchertes Paprika Pulver, Jalapeño normal und geräuchert, Ingwer, Zwiebel, Knoblauch, Chilli Flocken uvm
Ich hatte schon einen Basis Rub der schon echt okay war aber da fehlte der finale Schliff.
Ich probiere erst etwas mit den eigenen Mischungen und teste diese Schritt für Schritt an den Wings. Ja man muss immer wieder Wings zubereiten 😅 das ist echt ärgerlich 😜
Wenn ich dann soweit zufrieden bin, dann wende ich mich an die Entwicklung von Ankerkraut und deren Expertise.
Mein Rezept wird übermittelt und es wird Probeweise abgemischt auch mit deren Ideen und Vorschlägen.
Die im Werk gemischten Versionen gehen dann auf den Postweg zu mir.
Teil 2:
Die Mischungen sind da.
Päckchen hat mich erreicht mit drei verschiedenen Mischungen die sich leicht unterscheiden. Hier kam zum Grundrezept die Expertise der Entwicklungsabteilung hinzu.
Ein erster Geschmackstest pur sagt mir, das Mischung Nr.1 mein Favorit werden könnte. Behaltet euch das mal im Hinterkopf.
Optisch sehen die Mischungen fast gleich aus.
Da ich ja jetzt vorhabe einen Rub zu mischen für Chicken Wings, wird natürlich der erste Test auch genau darauf hinauslaufen.
Eine zweite Meinung der puren Mischungen hab ich mir auch eingeholt und da war das Ergebnis das gleiche. Geschmacklich pur ist Mischung Nr.1 der Favorit. Warten wir ab was das Grill Ergebnis sagt
Teil 3:
Dann geht’s an den Test im Grill.
Angefeuchtet mit etwas Wasser (ganz ganz wenig) werden die Wings gewürzt. Diese lassen wir kurz antrocknen.
Warum nicht länger marinieren? Weil es meiner Meinung nach bei einem Trocken Rub und Chicken Wings nichts bringt. Eine Flüssigmarinare oder Brine ist da schon was anderes. Dann findet dort auch ein Austausch der Flüssigkeiten statt und man merkt einen Unterschied, dort sollte die Zeit zum marinieren aber mindestens 12std betragen und am besten im Vakuumbeutel.
Also Trocken Rub auftragen, kurz antrocknen lassen und ab auf den Grill.
Vorgeheizt auf 180°C, gegrillt im indirekten Bereich für 45min. Keine Glasur nur der reine Rub.
Und siehe da, die Wings sind fertig und man kann durchaus unterscheide bei den Rubs erkennen, auf dem Foto kommt es nicht ganz so gut rüber.
Fazit: alle Rubs waren okay aber leider zu salzig. Der Favorit vom trocken probieren (Probe 1) hat leider beim grillen nicht überzeugt und somit war nach dem grillen Probe 3 der Favorit. Probe 3 allerdings bedarf es noch einer Anpassung. Mir war die Mischung zu salzig. Wie schon gesagt finde ich das Salz und Schärfe jeder selbst bestimmen kann, wobei ein Grundstock der Gewürze trotzdem enthalten sein soll.
Somit geht dann eine Mail an die Entwicklungsabteilung mit meinen neuen Anpassungswünschen.
Teil 4:
Nach Rücksprache mit der Entwicklung wurden die Zutaten angepasst und das Salz nach meinem Wunsch reduziert. 1-2 andere Optimierungen fanden auch noch statt. Optisch kann man tatsächlich einen leichten Unterschied erkennen und auch die Körnung bzw. der Mahlgrad ist etwas feiner.
Geschmackstest pur war auch so wie ich mir das vorgestellt habe. Jedoch muss man ganz klar sagen das ein Rub, wenn er Hitze abbekommen hat und die ätherischen Öle unter Wärme freigesetzt werden, nochmal ganz anders schmecken.
Also jetzt steht der Test wieder an. Wings werden vorbereitet und der nächste Versuch steht in den Startlöchern.
(Die Menge vom Rub im Glas war nach dem aktuellen Test, natürlich war da mehr drin 🙂)
Teil 5:
Wings wurden vorbereitet, der Grill vorgeheizt. 160°C indirekt wollte ich zum Testen haben. Das Gewürz auf den Wings hab ich aufgetragen und gar nicht lang, ca 30min, ziehen lassen.
Es wird vom Salz etwas feucht und bildet eine schöne gleichmäßige Schicht an Gewürz.
9 Wings hab ich gewürzt. 6 davon habe ich pur mit Rub belassen und testweise hab ich 3Stk glasiert. Glasiert deshalb um zu sehen ob der Rub sich auch noch bei einer Glasur durchsetzen kann oder ob es eventuell zu süß wird.
Glasiert wurde nach 40min und dann hab ich die Temperatur nochmal für 10 min auf 180°C ca erhöht.
Danach waren die Wings fertig. Glasur war angetrocknet wie es sich gehört und die anderen Wings sahen fantastisch aus
Teil 6:
Wings sind fertig. Und auf dem Bild seht ihr einen unglasierten Chicken Wing. Der Rub macht eine herrliche Kruste ohne bei zu großer Hitze zu verbrennen.
Das Ergebnis ist genau das was ich mir von dem Rub erhofft habe.
Nicht zu salzig, nicht zu scharf und nicht zu süß.
Wenn man es mehr salzig mag, dem empfehle ich die Wings vorher mit Soja Soße anzufeuchten damit der Rub besser haftet. So gehe ich normalerweise vor. Daher der niedrige Salz Gehalt.
Wenn man es süßer mag, der kann nachher mit BBQ Soße oder Ahornsirup oder beides in Kombination glasieren und damit eine Süße Glasur bzw eine süße Kruste erhalten.
Ebenso verhält es sich mit der Schärfe.
Mischt gerne eure Glasur mit Sriracha oder gebt diese sogar mit Soja Soße zusammen vorher auf die Wings.
Die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Meinerseits steht fest das die Mischung nun fertig ist und ich denke das Ergebnis auf dem Foto kann sich sehen lassen 🙂
Hoffe ich konnte euch mitnehmen auf die Entwicklung vom Rub, wobei es dieses Mal erstaunlich schnell ging meinerseits, liegt aber wohl daran das ich schon Unmengen an Wings gegrillt und Rubs getestet habe 😅
Alles weitere liegt jetzt in der Hand von Ankerkraut. Hoffe ihr habt genauso viel Lust auf die neue Mischung.